Der Brauch des Pfingstbaum-Aufstellen ist schon sehr alt. Während andere Dörfer ihre Maibäume aufstellten und aufstellen, taten die Hesselbacher dies immer an Pfingsten. Leider gibt es keine schriftlichen Belege seit wann dies geschieht, aber es muss schon in den 1920er-Jahren als Tradition etabliert gewesen sein. Auch die Jugendlichen gab es in Hesselbach natürlich schon immer. Als feste Gemeinschaft aber haben sich die ersten Jugendlichen erst in den 80er Jahren zusammen getan. Dies geschah vor der 1150 Jahrfeier im Jahre 1987, um im Vorfeld finanzielle Mittel für diese zu sammeln.

Die Dorfjugend Hesselbach besteht bis heute aus Jungen und Mädchen im Alter von 14 bis 30 Jahren. Sie übernehmen seitdem die Tradition des Pfingstbaumaufstellen, indem sie es organisiert und veranstaltet. Das Fest hat sich von einem kleinen Umtrunk am Pavillon zum größten Hesselbacher Fest entwickelt. Zu Live-Musik findet man sich am Pfingstsamstag in der Ortsmitte zusammen, um das Pfingstbaumaufstellen anzuschauen. Sonntags ist das Frühschoppen. Am Pfingstmontag klingt das Wochenende mit einem Gottesdienst, dem anschließenden Aufräumen sowie einem gemeinsamen Abendessen aus.

Der Baum und das Aufstellen

In früheren Jahren wurde der Baum aus dem Wald angeeignet. Heute verdanken wir es der Stadt Bad Laasphe und dem Förster Kindig, dass das Fest bestehen bleibt, da sie im Wechsel immer einen Baum zur Verfügung stellen. Der Baum ist meist 25 bis 30 Meter lang und wird nach dem Schlagen entastet und geschält. Dies passiert ca. drei bis vier Wochen vor Pfingsten. An Pfingstsamstag wird der Baum durch die Männer der Dorfjugend ca. 200 m auf den Schultern vom „Spritzenhaus“ in die Dorfmitte getragen. Das Aufstellen erfolgt traditionell mit drei Paar mit Stricken gebundenen Fichtenstangen und nicht mit Traktor wie es sonst üblich ist. Beim Aufstellen rücken die Stangen immer weiter von der Baumspitze Richtung Baumende vor bis er im Ständer senkrecht steht. Anschließend beginnt das Pfingstfest. Nach ca. vier bis acht Wochen wird der Baum aus der Halterung gelöst und an den Meistbietenden verkauft.

Weitere Aufgaben und Tätigkeiten

Die Dorfjugend organisiert nicht nur das jährliche Pfingstfest. Sie hat auch nützliche und wichtige Aufgaben zu bewältigen. Ihre Ersparnisse nutzt die Dorfjugend für zweckgebundene Spenden, wie zum Beispiel neues Spielgerät für den Kindergarten, Wegweiser für den Heimat- und Verkehrsverein sowie nötige Reparaturkosten am Freibad. Ebenfalls ist sie Pate für einen halben Anker am Hesselbacher Skihang. Des Weiteren hilft sie den anderen Vereinen im Ort durch tatkräftige Hilfe wie beispielsweise beim Schneemachen am Skihang, bei den Arbeitseinsätzen am Freibad oder schließlich bei der jährlichen Müllsammelaktion oder dem Saubermachen der Hesselbacher Straße.